Kunstankäufe der Stadt Innsbruck 2025
Julia Brennacher, Maria Brunner, Robert Fleischanderl, Christopher Friess, Dieter Fuchs, Rachel Katstaller, Paul Albert Leitner, Anna Lerchbaumer, Elisabeth Moser, Martin Schlögl, Michael Strasser, Nicole Weniger
23.10. – 10.01.2026
Ankaufsjury: Werner Feiersinger, Silvia Höller
Kuratiert von: Natalie Pedevilla
Die Stadt Innsbruck kauft jährlich Kunstwerke von Tiroler Künstlerinnen und Künstlern für die städtische Sammlung an. Diese werden seit dem Jahr 2010 durch eine externe, regelmäßig wechselnde Fachjury ausgewählt.
Aus einer Vielzahl an Einreichungen wurden dieses Jahr Kunstwerke von 12 Tiroler Künstler:innen angekauft, die im Anschluss an die Ausstellung in die Sammlung der Stadt Innsbruck übergehen. Sie geben ein lebendiges Bild der aktuellen Tiroler Kunstszene wieder und zeigen auf, wie vielfältig und abwechslungsreich zeitgenössische Kunst sein kann.
Zu sehen sind Objekte aus Holz, Linolschnitte, Fotografien, Grafiken, Fresken, Mischtechniken sowie ganz klassisch, Öl auf Leinwand.
Die in der Ausstellung gezeigten Kunstwerke wurden im August dieses Jahres von der Stadt Innsbruck angekauft.
Robert Fleischanderl
Mutter 2, aus der Werkreihe: Der Garten meiner Mutter, 2021
Pigmentdruck auf Hahnemühle Papier
140 x 100 cm
Edition: 1/3
Der Garten meiner Mutter, 2021, zeigt, wie ein Stück gestalteter Landschaft zum sinnstiftenden Zufluchtsort wird, zu einem Stück Trost spendender Natur. Ein fotografisches Projekt über einen Garten und eine Erbkrankheit in der Familie des Künstlers, in acht fotografischen Erzählsträngen.
Dieter Fuchs
Ohne Titel, 2021 (Fuc/P 210021)
Ohne Titel, 2021 (Fuc/P 210023)
Filzstift, Fineliner auf Papier
je 38 x 27,2 cm
Arbeiten von Dieter Fuchs zeichnen sich durch eine expressive, oft ironisch-sarkastische Bildsprache aus. Dabei verwendet er verschiedene Materialien und Techniken, darunter Kugelschreiber, Fineliner, Acryl und Öl, um seine künstlerischen Ideen umzusetzen.
Rachel Katstaller
Halt, 2025
Frühstück, 2024
Mischtechnik auf Leinwand
je 71 x 61 cm
Rachel Katstallers transdisziplinäre Praxis bewegt sich zwischen Zeichnung, Malerei und Video und zeichnet sich durch ein sensibles Zusammenspiel von Material, Textur und Farbe aus. Ihre Arbeiten vereinen Naivität mit präziser künstlerischer Komposition und weben Erzählungen, die Themen wie Gleichgewicht, Chaos, Verbindung und Transformation erforschen. Zentrales Element ist dabei die Dekonstruktion: disharmonische Formen, unpassende Farben oder Fragmente werden aufgebrochen, neu kombiniert und in Beziehung gesetzt. So entstehen Leinwände als dynamische Möglichkeitsräume, in denen persönliche Narrative, Erinnerung und Identität miteinander verwoben werden.
Julia Brennacher
Ohne Titel, 2025
Öl und Acryl auf Leinen
100 x 70 cm
Ohne Titel, 2024
Öl und Acryl auf Leinen, 3-teilig
je 40 x 30 cm
Die Thematisierung malerischen Raums ist ein zentrales Element meiner Arbeit. Der physische Prozess des Malens, das Interagieren mit den Materialien der Malerei spielt dabei ebenso eine Rolle, wie die Auseinandersetzung mit der spezifischen Materialität und den Grundbedingungen des Mediums. Unter Einsatz verschiedener Farbmaterialien – Öl-, Acryl- und Sprayfarbe, die ich in meinen Arbeiten verwebe oder einander gegenüberstelle – erkunde ich malerische Möglichkeiten und Wirkungsweisen. Motivisch beschränke ich mich auf ein reduktives Formvokabular. Kurven, flächige sowie lineare Versatzstücke treten in Erscheinung und erfahren in der Überlagerung von Farbschichtungen und Formen eine Verräumlichung.
Anna Lerchbaumer
Ohrstöpsel, 2022
gedrechselte Holzskulpturen, lackiert
40 x 22 cm | grün, 36 x 18 cm gelb mit Metallrahmen 63 x 61 cm
In meiner Arbeit erforsche ich die Schnittstelle zwischen Geschlecht, Technologie und Umweltthemen und lasse mich dabei von der historischen und zeitgenössischen Dynamik von Weiblichkeit, Häuslichkeit und der Rolle der Technologie bei der Gestaltung und Verschleierung dieser Narrative inspirieren. Ich verbinde traditionelles, gedrechseltes Holz mit modernen Elementen wie 3D-gedruckten Komponenten und Metall. Das Ergebnis sind farbenfrohe Skulpturen.
Maria Brunner
Ohne Titel, 2014
Öl auf Leinwand
60 x 90 cm
In dem Gemälde inszeniert Maria Brunner die verwelkte Amaryllis nicht als zentrales Stilllebenobjekt, sondern als atmosphärisches Fragment – leicht verschwommen, in zarten Farbtönen gehalten und scheinbar doppelt gesehen, entsteht ein flirrendes Bild zwischen realer Erscheinung und poetischer Auflösung.
Martin Schlögl
Ohne Titel, (24662010), 2025
Ohne Titel, (27662010), 2025
Ohne Titel, (34220351), 2025
Giluform Hartgipsguss, mit Edelstahlrahmen
je 45 x 33 cm
Ein Foto wird abgegossen. Eine Spur der Vergangenheit, konserviert in Gips. Die Seriennummer, einst identitätsstiftend, wandert durch die Hitze in das Material über, während das Original nach dem Aushärten zerstört wird. Was bleibt, ist ein Echo der Existenz, ein Fragment der Zeit, das sich neu einschreibt. Eine Auseinandersetzung mit Materialität, Vergänglichkeit und der Frage: Wann wird etwas zur Erinnerung?
Christopher Friess
A hidden wound does not exist, 2024
Fresko auf Holzwolleplatte, 48 x 32 cm
The Lovers, 2025
Fresko, Kasein auf Holzwolleplatte, 60 x 100 cm
Intonaco, 2024
Fresko auf Holzwolleplatte, 22 x 22 cm
Die Werkgruppe „Foreign object damage“ umfasst eine Sammlung von Gemälden, die in der historischen Freskotechnik ausgeführt sind. Sie behandelt die Körperlichkeit des Menschen und die Einschreibung von Gewalt in Material, Körper und Geschichte als allgegenwärtige Bedrohung. Die Werke stellen Parallelen zwischen der menschlichen Haut und der Wandoberflächen als architektonische „Haut“ dar. Tatsächliche Einschusslöcher und die Darstellung von Verwundung erzeugen den Eindruck von Fleischlichkeit, was durch die illusionistische Malweise und die naturgetreuen Proportionen verstärkt wird. Eingriffe in die Kalkputzoberfläche transformieren die Werke über das Malerische hinaus zu realen Artefakten von Gewalteinwirkung. Auch wenn einige Bilder Mythen, Zeitgeschehen und kulturelle Symbole aufgreifen, sind sie in erster Linie eine Auseinandersetzung mit der Poesie von Körperlichkeit und der damit einhergehenden Verletzlichkeit.
Michael Strasser
tongue-tied 005, 2024
Acryl auf Leinwand und Holz, Stahl gewachst (2-tlg.)
155 x 125 cm | 181 cm, Ø 12 cm
Strassers neue malerische Arbeiten umschreiben eine multiple Identität zwischen Skulptur, Malerei und Drucktechnik (Monotypie). Die Farbe wird auf einem Papierträger oder auf Leinwand aufgetragen, verteilt, arrangiert und die Malerei auf diese Weise »skizziert«. Auf diesem so vorbereiteten Malgrund wälzt Strasser runde Holzstäbe, die er stehend auf einer runden Basis präsentiert. Dieses hybride Verfahren bezieht Zufall und Kontrollverlust in den Entstehungsprozess mit ein und adressiert zentrale künstlerische Fragestellungen wie Autor:innenschaft, Original und Identität. Die sogenannten »Pole Paintings« sind Spuren eines Prozesses und Zeugnisse einer Beziehung: Als »Zwillingsarbeiten« entstehen sie sowohl auf Papier oder Leinwand als auch am Holzstab, jeder Teil besteht für sich und ist doch unweigerlich unvollständig. In ihrer offenen Identität und Mehransichtigkeit sind sie Form gewordene Komplexität und Proponenten eines Denkens jenseits dualistischer Strukturen.
Text: Bettina Spörr
Elisabeth Moser
nichtlinear, 2023
133 x 69 cm
why pattern, 2024
150 x 69 cm
Linolschnitte auf Wenzhou-Papier, Edition: 1/3
Linear bedeutet in Form einer geraden Linie verlaufend, in eine Richtung, stetig ohne Abschweife, alles in gleicher Weise betreffend. Im Bildnerischen heißt es mit Linien zeichnerisch, grafisch gestalten. Meine Arbeit besteht aus Linien, weiße Linien auf schwarzem Grund, die mit Körperkraft in die Linolplatte geschnitten werden. Die Linien verlaufen aber nicht linear, nicht geradlinig. Lebendige Prozesse, das Wachsen in der Natur, das Denken, der künstlerische Arbeitsprozess, Emotionen verlaufen nicht gleichbleibend stetig in eine Richtung. Seit meinem Studium beschäftige ich mich mit der Technik des Linolschnittes. (…) Ich arbeite mit verlorenem Schnitt und drucke per Hand. Manche Druckstöcke eignen sich in einer Zwischenphase als Modul. Ich drucke sie, oft kombiniert mit anderen beschnittenen Platten, neben-, über - und untereinander, gedreht und auf dem Kopf gestellt. Ich drucke am Boden auf feines Chinapapier und reibe die Platten von Hand ab. Es entsteht ein neues Ganzes, dass sich von der Grundstruktur emanzipieren kann. Es ergeben sich unvorhersehbare Verbindungen und spannende Brüche, die den scheinbaren Rapport sprengen und ein Muster zum Bild werden lassen.
Paul Albert Leitner
5 Fotografien
je 21 x 31,5 cm
Edition: 5 + 3 AP
Objekte, Wien 2024
Friedrich, Dylan, Goethe, Utzon, Stillleben Berlin, 2023
Stillleben mit Äpfeln, Wien 2024
Inspiration and Homage to Dali, Vienna 2024
Stillleben mit Buch und Blume, Wien 2024
Leitners Werk umfasst eine Vielzahl fotografischer Genres – von Stillleben und Architekturfotografie über Selbstporträts bis zu Stadt- und Landschaftsaufnahmen – die er gleichwertig nebeneinanderstellt. Typisch für Leitner ist zudem eine flaneurhafte Herangehensweise: Er durchstreift langsam und mit aufmerksamem Blick seine Umgebung und hält scheinbar zufällige Details des Alltags fest. In zahlreichen Collage-Arbeiten verarbeitet er gefundene Alltagsobjekte, Zeitungsfotos und Schlagzeilen, die er zu neuen, oft humorvoll-ironischen Bild-Text-Kompositionen arrangiert.
Nicole Weniger
Vulcania (Seegrube #3), 2018
Fotografie auf Hahnemühle Fine Art Baryta Papier
51 x 34 cm
Edition: 8 + 2 AP
Um den Patscherkofel, dem sogenannten Innsbrucker Hausberg, drehen sich einige Mythen. Hartnäckig hält sich das Gerücht, beim Patscherkofel handle es sich um einen erloschenen Vulkan. Wie fest eine wissenschaftlich unbegründete Vorstellung in den Köpfen sitzen kann, wenn sie oft genug erzählt wird, verdeutlicht die Tatsache, dass bis vor ein paar Jahrzehnten der vulkanische Ursprung sogar in manchen Volksschulen gelehrt wurde. Ausgehend von diesem Mythos entstand ein Performance-Projekt im öffentlichen und institutionellen Raum, welche der Frage nach einer sogenannten „Ur-Identität“ der InnsbruckerInnen auf den Grund geht. Absurdität und Fiktion spielen die tragende Rolle und manövrieren uns in eine Welt zwischen heimlich und unheimlich.
Texte: Künstler:innen (wenn nicht anders angegeben)
Rahmenprogramm:
Mi, 05.11. | 26.11., jeweils 15.00 – 16.30 Uhr [05.11. AUSGEBUCHT]
Atelier 6020 minis. Leuchtende Weihnachtszeit*
Kreativ-Werkstatt für Kinder von 4-6 Jahren
Aus Modelliermasse formen wir fantasievolle Kerzenhalter. Diese können bemalt und verziert werden: mit Tieren, Schneemännern und anderen Winterwesen.
max. 10 TN
→ Online-Anmeldung
Fr, 07.11., 11.00 – 12.00 Uhr
PREMIERENTAGE 2025 – Wege zur Kunst
Künstler und Jurymitglied Werner Feiersinger führt durch die Ausstellung.
Ohne Anmeldung
Mi, 12.11. | 10.12., jeweils 15.00 – 16.30 Uhr
Atelier 6020 kids. Landschaften aus Licht*
Kreativ-Werkstatt für Kinder von 7-12 Jahren
Mit Transparentpapier, Farbe und Schere gestalten wir durchscheinende Bilder. So werden eure Fenster auf besondere Art geschmückt!
max. 12 TN
→ Online-Anmeldung
Fr, 28.11., 15.00 - 17.00 Uhr
Atelier 6020. Kunstvoller Scherenschnitt
Kreativ-Werkstatt für Erwachsene/Jugendliche 13+
Wir lassen uns von einer alten Kunstform inspirieren! Mit Schere, Papier und Experimentierfreude entstehen individuelle Weihnachtskarten, Kuverts und Geschenkboxen.
max. 12 TN
→ Online-Anmeldung
Mi, 03.12., 17.00 – 18.30 Uhr
Write on! Kreatives Schreiben leicht gemacht
Schreibwerkstatt für Erwachsene/Jugendliche 16+
Wir nutzen die besondere Wirkung der Kunstwerke in der Ausstellung als Impuls, um in einen eigenen kreativen Schreibprozess einzutauchen. Die entstehenden kleinen Wortschätze verwandeln wir buchstäblich in feine Perlenketten, die als vorweihnachtliche Verzierung verwendet werden können.
max. 12 TN
→ Online-Anmeldung
Sämtliche Veranstaltungen können kostenlos besucht werden.Ankaufsjury: Werner Feiersinger, Silvia Höller
Kuratiert von: Natalie Pedevilla
Die Stadt Innsbruck kauft jährlich Kunstwerke von Tiroler Künstlerinnen und Künstlern für die städtische Sammlung an. Diese werden seit dem Jahr 2010 durch eine externe, regelmäßig wechselnde Fachjury ausgewählt.
Aus einer Vielzahl an Einreichungen wurden dieses Jahr Kunstwerke von 12 Tiroler Künstler:innen angekauft, die im Anschluss an die Ausstellung in die Sammlung der Stadt Innsbruck übergehen. Sie geben ein lebendiges Bild der aktuellen Tiroler Kunstszene wieder und zeigen auf, wie vielfältig und abwechslungsreich zeitgenössische Kunst sein kann.
Zu sehen sind Objekte aus Holz, Linolschnitte, Fotografien, Grafiken, Fresken, Mischtechniken sowie ganz klassisch, Öl auf Leinwand.
Die in der Ausstellung gezeigten Kunstwerke wurden im August dieses Jahres von der Stadt Innsbruck angekauft.
Robert Fleischanderl
Mutter 2, aus der Werkreihe: Der Garten meiner Mutter, 2021
Pigmentdruck auf Hahnemühle Papier
140 x 100 cm
Edition: 1/3
Der Garten meiner Mutter, 2021, zeigt, wie ein Stück gestalteter Landschaft zum sinnstiftenden Zufluchtsort wird, zu einem Stück Trost spendender Natur. Ein fotografisches Projekt über einen Garten und eine Erbkrankheit in der Familie des Künstlers, in acht fotografischen Erzählsträngen.
Dieter Fuchs
Ohne Titel, 2021 (Fuc/P 210021)
Ohne Titel, 2021 (Fuc/P 210023)
Filzstift, Fineliner auf Papier
je 38 x 27,2 cm
Arbeiten von Dieter Fuchs zeichnen sich durch eine expressive, oft ironisch-sarkastische Bildsprache aus. Dabei verwendet er verschiedene Materialien und Techniken, darunter Kugelschreiber, Fineliner, Acryl und Öl, um seine künstlerischen Ideen umzusetzen.
Rachel Katstaller
Halt, 2025
Frühstück, 2024
Mischtechnik auf Leinwand
je 71 x 61 cm
Rachel Katstallers transdisziplinäre Praxis bewegt sich zwischen Zeichnung, Malerei und Video und zeichnet sich durch ein sensibles Zusammenspiel von Material, Textur und Farbe aus. Ihre Arbeiten vereinen Naivität mit präziser künstlerischer Komposition und weben Erzählungen, die Themen wie Gleichgewicht, Chaos, Verbindung und Transformation erforschen. Zentrales Element ist dabei die Dekonstruktion: disharmonische Formen, unpassende Farben oder Fragmente werden aufgebrochen, neu kombiniert und in Beziehung gesetzt. So entstehen Leinwände als dynamische Möglichkeitsräume, in denen persönliche Narrative, Erinnerung und Identität miteinander verwoben werden.
Julia Brennacher
Ohne Titel, 2025
Öl und Acryl auf Leinen
100 x 70 cm
Ohne Titel, 2024
Öl und Acryl auf Leinen, 3-teilig
je 40 x 30 cm
Die Thematisierung malerischen Raums ist ein zentrales Element meiner Arbeit. Der physische Prozess des Malens, das Interagieren mit den Materialien der Malerei spielt dabei ebenso eine Rolle, wie die Auseinandersetzung mit der spezifischen Materialität und den Grundbedingungen des Mediums. Unter Einsatz verschiedener Farbmaterialien – Öl-, Acryl- und Sprayfarbe, die ich in meinen Arbeiten verwebe oder einander gegenüberstelle – erkunde ich malerische Möglichkeiten und Wirkungsweisen. Motivisch beschränke ich mich auf ein reduktives Formvokabular. Kurven, flächige sowie lineare Versatzstücke treten in Erscheinung und erfahren in der Überlagerung von Farbschichtungen und Formen eine Verräumlichung.
Anna Lerchbaumer
Ohrstöpsel, 2022
gedrechselte Holzskulpturen, lackiert
40 x 22 cm | grün, 36 x 18 cm gelb mit Metallrahmen 63 x 61 cm
In meiner Arbeit erforsche ich die Schnittstelle zwischen Geschlecht, Technologie und Umweltthemen und lasse mich dabei von der historischen und zeitgenössischen Dynamik von Weiblichkeit, Häuslichkeit und der Rolle der Technologie bei der Gestaltung und Verschleierung dieser Narrative inspirieren. Ich verbinde traditionelles, gedrechseltes Holz mit modernen Elementen wie 3D-gedruckten Komponenten und Metall. Das Ergebnis sind farbenfrohe Skulpturen.
Maria Brunner
Ohne Titel, 2014
Öl auf Leinwand
60 x 90 cm
In dem Gemälde inszeniert Maria Brunner die verwelkte Amaryllis nicht als zentrales Stilllebenobjekt, sondern als atmosphärisches Fragment – leicht verschwommen, in zarten Farbtönen gehalten und scheinbar doppelt gesehen, entsteht ein flirrendes Bild zwischen realer Erscheinung und poetischer Auflösung.
Martin Schlögl
Ohne Titel, (24662010), 2025
Ohne Titel, (27662010), 2025
Ohne Titel, (34220351), 2025
Giluform Hartgipsguss, mit Edelstahlrahmen
je 45 x 33 cm
Ein Foto wird abgegossen. Eine Spur der Vergangenheit, konserviert in Gips. Die Seriennummer, einst identitätsstiftend, wandert durch die Hitze in das Material über, während das Original nach dem Aushärten zerstört wird. Was bleibt, ist ein Echo der Existenz, ein Fragment der Zeit, das sich neu einschreibt. Eine Auseinandersetzung mit Materialität, Vergänglichkeit und der Frage: Wann wird etwas zur Erinnerung?
Christopher Friess
A hidden wound does not exist, 2024
Fresko auf Holzwolleplatte, 48 x 32 cm
The Lovers, 2025
Fresko, Kasein auf Holzwolleplatte, 60 x 100 cm
Intonaco, 2024
Fresko auf Holzwolleplatte, 22 x 22 cm
Die Werkgruppe „Foreign object damage“ umfasst eine Sammlung von Gemälden, die in der historischen Freskotechnik ausgeführt sind. Sie behandelt die Körperlichkeit des Menschen und die Einschreibung von Gewalt in Material, Körper und Geschichte als allgegenwärtige Bedrohung. Die Werke stellen Parallelen zwischen der menschlichen Haut und der Wandoberflächen als architektonische „Haut“ dar. Tatsächliche Einschusslöcher und die Darstellung von Verwundung erzeugen den Eindruck von Fleischlichkeit, was durch die illusionistische Malweise und die naturgetreuen Proportionen verstärkt wird. Eingriffe in die Kalkputzoberfläche transformieren die Werke über das Malerische hinaus zu realen Artefakten von Gewalteinwirkung. Auch wenn einige Bilder Mythen, Zeitgeschehen und kulturelle Symbole aufgreifen, sind sie in erster Linie eine Auseinandersetzung mit der Poesie von Körperlichkeit und der damit einhergehenden Verletzlichkeit.
Michael Strasser
tongue-tied 005, 2024
Acryl auf Leinwand und Holz, Stahl gewachst (2-tlg.)
155 x 125 cm | 181 cm, Ø 12 cm
Strassers neue malerische Arbeiten umschreiben eine multiple Identität zwischen Skulptur, Malerei und Drucktechnik (Monotypie). Die Farbe wird auf einem Papierträger oder auf Leinwand aufgetragen, verteilt, arrangiert und die Malerei auf diese Weise »skizziert«. Auf diesem so vorbereiteten Malgrund wälzt Strasser runde Holzstäbe, die er stehend auf einer runden Basis präsentiert. Dieses hybride Verfahren bezieht Zufall und Kontrollverlust in den Entstehungsprozess mit ein und adressiert zentrale künstlerische Fragestellungen wie Autor:innenschaft, Original und Identität. Die sogenannten »Pole Paintings« sind Spuren eines Prozesses und Zeugnisse einer Beziehung: Als »Zwillingsarbeiten« entstehen sie sowohl auf Papier oder Leinwand als auch am Holzstab, jeder Teil besteht für sich und ist doch unweigerlich unvollständig. In ihrer offenen Identität und Mehransichtigkeit sind sie Form gewordene Komplexität und Proponenten eines Denkens jenseits dualistischer Strukturen.
Text: Bettina Spörr
Elisabeth Moser
nichtlinear, 2023
133 x 69 cm
why pattern, 2024
150 x 69 cm
Linolschnitte auf Wenzhou-Papier, Edition: 1/3
Linear bedeutet in Form einer geraden Linie verlaufend, in eine Richtung, stetig ohne Abschweife, alles in gleicher Weise betreffend. Im Bildnerischen heißt es mit Linien zeichnerisch, grafisch gestalten. Meine Arbeit besteht aus Linien, weiße Linien auf schwarzem Grund, die mit Körperkraft in die Linolplatte geschnitten werden. Die Linien verlaufen aber nicht linear, nicht geradlinig. Lebendige Prozesse, das Wachsen in der Natur, das Denken, der künstlerische Arbeitsprozess, Emotionen verlaufen nicht gleichbleibend stetig in eine Richtung. Seit meinem Studium beschäftige ich mich mit der Technik des Linolschnittes. (…) Ich arbeite mit verlorenem Schnitt und drucke per Hand. Manche Druckstöcke eignen sich in einer Zwischenphase als Modul. Ich drucke sie, oft kombiniert mit anderen beschnittenen Platten, neben-, über - und untereinander, gedreht und auf dem Kopf gestellt. Ich drucke am Boden auf feines Chinapapier und reibe die Platten von Hand ab. Es entsteht ein neues Ganzes, dass sich von der Grundstruktur emanzipieren kann. Es ergeben sich unvorhersehbare Verbindungen und spannende Brüche, die den scheinbaren Rapport sprengen und ein Muster zum Bild werden lassen.
Paul Albert Leitner
5 Fotografien
je 21 x 31,5 cm
Edition: 5 + 3 AP
Objekte, Wien 2024
Friedrich, Dylan, Goethe, Utzon, Stillleben Berlin, 2023
Stillleben mit Äpfeln, Wien 2024
Inspiration and Homage to Dali, Vienna 2024
Stillleben mit Buch und Blume, Wien 2024
Leitners Werk umfasst eine Vielzahl fotografischer Genres – von Stillleben und Architekturfotografie über Selbstporträts bis zu Stadt- und Landschaftsaufnahmen – die er gleichwertig nebeneinanderstellt. Typisch für Leitner ist zudem eine flaneurhafte Herangehensweise: Er durchstreift langsam und mit aufmerksamem Blick seine Umgebung und hält scheinbar zufällige Details des Alltags fest. In zahlreichen Collage-Arbeiten verarbeitet er gefundene Alltagsobjekte, Zeitungsfotos und Schlagzeilen, die er zu neuen, oft humorvoll-ironischen Bild-Text-Kompositionen arrangiert.
Nicole Weniger
Vulcania (Seegrube #3), 2018
Fotografie auf Hahnemühle Fine Art Baryta Papier
51 x 34 cm
Edition: 8 + 2 AP
Um den Patscherkofel, dem sogenannten Innsbrucker Hausberg, drehen sich einige Mythen. Hartnäckig hält sich das Gerücht, beim Patscherkofel handle es sich um einen erloschenen Vulkan. Wie fest eine wissenschaftlich unbegründete Vorstellung in den Köpfen sitzen kann, wenn sie oft genug erzählt wird, verdeutlicht die Tatsache, dass bis vor ein paar Jahrzehnten der vulkanische Ursprung sogar in manchen Volksschulen gelehrt wurde. Ausgehend von diesem Mythos entstand ein Performance-Projekt im öffentlichen und institutionellen Raum, welche der Frage nach einer sogenannten „Ur-Identität“ der InnsbruckerInnen auf den Grund geht. Absurdität und Fiktion spielen die tragende Rolle und manövrieren uns in eine Welt zwischen heimlich und unheimlich.
Texte: Künstler:innen (wenn nicht anders angegeben)
Rahmenprogramm:
Mi, 05.11. | 26.11., jeweils 15.00 – 16.30 Uhr [05.11. AUSGEBUCHT]
Atelier 6020 minis. Leuchtende Weihnachtszeit*
Kreativ-Werkstatt für Kinder von 4-6 Jahren
Aus Modelliermasse formen wir fantasievolle Kerzenhalter. Diese können bemalt und verziert werden: mit Tieren, Schneemännern und anderen Winterwesen.
max. 10 TN
→ Online-Anmeldung
Fr, 07.11., 11.00 – 12.00 Uhr
PREMIERENTAGE 2025 – Wege zur Kunst
Künstler und Jurymitglied Werner Feiersinger führt durch die Ausstellung.
Ohne Anmeldung
Mi, 12.11. | 10.12., jeweils 15.00 – 16.30 Uhr
Atelier 6020 kids. Landschaften aus Licht*
Kreativ-Werkstatt für Kinder von 7-12 Jahren
Mit Transparentpapier, Farbe und Schere gestalten wir durchscheinende Bilder. So werden eure Fenster auf besondere Art geschmückt!
max. 12 TN
→ Online-Anmeldung
Fr, 28.11., 15.00 - 17.00 Uhr
Atelier 6020. Kunstvoller Scherenschnitt
Kreativ-Werkstatt für Erwachsene/Jugendliche 13+
Wir lassen uns von einer alten Kunstform inspirieren! Mit Schere, Papier und Experimentierfreude entstehen individuelle Weihnachtskarten, Kuverts und Geschenkboxen.
max. 12 TN
→ Online-Anmeldung
Mi, 03.12., 17.00 – 18.30 Uhr
Write on! Kreatives Schreiben leicht gemacht
Schreibwerkstatt für Erwachsene/Jugendliche 16+
Wir nutzen die besondere Wirkung der Kunstwerke in der Ausstellung als Impuls, um in einen eigenen kreativen Schreibprozess einzutauchen. Die entstehenden kleinen Wortschätze verwandeln wir buchstäblich in feine Perlenketten, die als vorweihnachtliche Verzierung verwendet werden können.
max. 12 TN
→ Online-Anmeldung
*Informationen zu Atelier 6020 minis | Atelier 6020 kids:
Bitte melden Sie ihr Kind für ein Atelier über den angegebenen Link, welcher bei den einzelnen Terminen steht, an. Im „Name“-Feld geben Sie bitte Vorname und Alter des Kindes an. Pro Buchung kann nur eine Person angemeldet werden. Im Falle von zwei Anmeldungen, bitte beide Kinder in das "Name"-Feld nebeneinander schreiben.
Altersgruppen unserer Ateliers:
Atelier 6020 minis: 4-6 Jahre
Atelier 6020 kids: 7-12 Jahre
Atelier 6020: Jugendliche 13+ / Erwachsene
Wir bitten Sie, die Altersangaben unserer Ateliers einzuhalten, da unsere Werkstatt-Inhalte auf diese Altersgruppen abgestimmt sind und nur altersgerechte Werkzeuge verwendet werden.
Anmeldungen für Kinder-Ateliers sind ausschließlich für Kinder möglich. Erwachsene Begleitpersonen können gerne während des Ateliers in der Stadtbibliothek verweilen, jedoch nicht am Atelier aktiv teilnehmen. So ermöglichen wir den Kindern einen freien Umgang mit Kunst und eine kindgerechte Gruppendynamik.
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Änderungen vorbehalten
Öffnungszeiten
Montag - Dienstag: 14:00–19:00 Uhr
Mittwoch - Freitag: 10:00–19:00 Uhr
Samstag: 10:00–17:00 Uhr
An Sonn- und Feiertagen geschlossen.
Plattform 6020
Fördergalerie der Stadt Innsbruck
Amraser Straße 2
A-6020 Innsbruck
Tel. +43 512 5360 1651
post.bildende.kunst@innsbruck.gv.at
Mittwoch - Freitag: 10:00–19:00 Uhr
Samstag: 10:00–17:00 Uhr
An Sonn- und Feiertagen geschlossen.
Plattform 6020
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